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    Darye: Traditionelle Teezeremonie

    Darye ist die traditionelle Teezeremonie Koreas mit einer über eintausendjährigen Tradition. Der Begriff „Darye“ lässt sich mit „Teeritual“ übersetzen. Als Teil des ostasiatischen Kulturkreises entwickelte sich auch in Korea ein elaborierter Teeritus. In den Wirren der Zeiten beinahe dem Vergessen anheimgefallen, erfreuen sich Teezeremonien im hektischen Alltag des modernen Koreas aufgrund ihrer entspannenden und harmonischen Natur wieder zunehmender Beliebtheit.

    Die historischen Ursprünge von Darye liegen im Ungewissen. In Quellen zur Zeit der Drei Königreiche tauchen erstmals Hinweise auf die zeremonielle Verwendung von Tee im Rahmen von Ahnenriten auf. Spätestens seit der Goryeo-Epoche war Tee auch in den buddhistischen Tempeln des Landes verbreitet. Am Königshof fand das Getränk ebenfalls Eingang in das höfische Ritual.

    Während der Herrschaft der Joseon-Dynastie erlebte Darye eine Zeit der Verfeinerung. Im Königspalast spielten Teezeremonien sowohl im Alltag, als auch zu speziellen Anlässen eine wichtige Rolle. Sie waren Teil der sogenannten „Fünf Nationalen Riten“, die im Jahr 1474 kodifiziert wurden. Nichtsdestotrotz stieß die koreanische Teekultur auch an Grenzen. Einerseits blieb der Teekonsum auf das Umfeld der im Gegensatz zu China und Japan nur wenigen geeigneten Anbaugebiete beschränkt, andererseits lagen diese inmitten der „Kornkammer“ Koreas und wurden deshalb hoch besteuert, um den Anbau von Grundnahrungsmitteln nicht zu vernachlässigen. Teetrinken fand über den Rahmen der Zeremonie hinaus keinen Eingang in die gesamtkoreanische Alltagskultur, bisweilen bestanden in Teilen der stark konfuzianisch geprägten Joseon-Gesellschaft sogar Vorbehalte gegenüber dem „buddhistischen“ Teebrauchtum.

    In der Zwischenzeit fast vergessen, versucht man in Korea seit den 1960er Jahren, die eigene Teekultur wiederzubeleben. Als hilfreich erwies sich altes Wissen, das sich in einigen buddhistischen Tempeln erhalten hatte. Seitdem hat die Erforschung von Darye viele Fortschritte gemacht, etwa zu den verwendeten Gefäßen, die je nach Epoche, Jahreszeit, Umfeld und Kontext zwischen Steingut, Steinzeug wie Seladon oder Porzellan variieren konnten.

    Sommerteegeräte hatten eine breitere Oberfläche, um das heiße Wasser schneller abzukühlen. Heißes Wasser wurde in Schalen gegossen und erst anschließend in eine Teekanne. Das Wasser wurde gekühlt, weil das Gießen von kochend heißem Wasser über die Teeblätter zu viel des bitteren Geschmacks entzieht und zu einem bitteren Tee führt. Mit zwei Händen wurde der Tee in kleinere passende Tassen mit Deckel gegossen, die auf einem Tisch aus rohem oder lackiertem Holz platziert wurden. Der Tee wurde in abgekühltem Zustand mit angehobenem Tassendeckel getrunken, um den offenen Mund nicht zu zeigen. Herbst- und Winterteegeräte bestanden hingegen aus höheren, schmaleren Schalen, die die Wärme besser speichern konnten. Wiederum wurde der zubereitete Tee in erhitzte Teekannen und anschließend mittig über eine kleinere passende Tasse mit Deckel gegossen. Tee wurde in diesen Jahreszeiten heiß getrunken.

    Wer heute die wiederentdeckte koreanische Teekultur genießen möchte, kann dies in Teehäusern, von denen einige sogar eigene Wasserquellen für ihren Tee unterhalten, oder in buddhistischen Tempeln tun, in denen zeremonielles Teetrinken im Rahmen von Meditationsübungen praktiziert wird. In welchem Kontext auch immer, die koreanische Teezeremonie ist ein wichtiger Bestandteil der koreanischen Kultur, den es auch für zukünftige Generationen zu erhalten gilt.

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