Der Jongmyo-Schrein ist ein konfuzianischer Ahnenschrein in Seoul. Im Jahr 1995 wurde er in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Dieser Schrein ist der älteste königlich-konfuzianische Schrein, der noch erhalten ist. Seit dem 14. Jahrhundert werden hier traditionelle Zeremonien und Ahnenriten durchgeführt und auch heute noch zweimal jährlich vollzogen. Der Jongmyo-Schrein wurde für die koreanische Joseon-Dynastie entworfen. Er diente für Trauerfeiern und Zeremonien der Königsfamilie.
Die Geschichte des UNESCO-Weltkulturerbes Jongmyo-Schrein in Seoul
Der Ahnenschrein Jongmyo wurde im Jahr 1394 im Auftrag des damaligen Königs Taejo gebaut. Der Gebäudekomplex wurde im Laufe seiner Geschichte mehrfach erweitert. Die Gesamtzahl der Kammern stieg so von anfänglich sieben auf insgesamt 35 an. Die Haupthalle des Jongmyo-Schreins wird Jeongjeon genannt. Während der japanischen Invasion wurde der Schrein größtenteils zerstört. Nach dem Ende des Krieges wurde daher ein neuer Komplex an gleicher Stelle errichtet, der noch bis heute im Original erhalten ist. Im Jahr 1608 wurde die Restaurierung der zerstörten Bestandteile des Schreins abgeschlossen.
Jede einzelne Kammer des Jongmyo-Schreins beinhaltet die Ahnentafel eines Königs. Daneben sind auch die rechtmäßigen Königinnen eingeschreint. So werden heute in der Haupthalle Jeongjeon in 19 Kammern insgesamt 49, in der Nebenhalle Yeongnyeongjeon in 16 Kammern insgesamt 34 Ahnentafeln aufbewahrt.
Die Umgebung des Jongmyo-Schreins
Die beiden Haupthallen des Jongmyo-Schreins sind von rechteckigen Mauern umgeben. Im Süden, Osten und Westen gibt es jeweils ein Eingangstor. Der rechteckige Innenhof gleicht einer Plattform. Der Innenhof ist mit grauen Granitplatten gepflastert. Die Gebäude selbst sind aus Holz errichtet.
Der Haupteingang im Süden selbst war den Ahnen vorbehalten und durfte nicht benutzt werden. Durch das Osttor gelangten die Könige und Kronprinzen in das Innere des Schreins, das Westtor wurde von Schaustellern und Bediensteten benutzt, die an den Ahnenzeremonien teilnahmen.
Der Jongmyo-Schrein wird von bewaldeten Hügeln umgeben. Die Lage des Schreins wurde nach den Gesichtspunkten der traditionellen Geomantie ausgewählt, die für die Anlage sakraler Stätten bestimmte Empfehlungen bereithielt.
Die Ahnenzeremonien, die in der Königszeit durchgeführt und auch heute noch zwei Mal jährlich vollzogen werden, gehören zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO. Sie sind durch schriftliche Aufzeichnungen genaustens dokumentiert.
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